Welche Wollarten gibt es?

Garne bestehen aus tierischen, pflanzlichen oder künstlichen Fasern. Die bekannteste tierische Faser ist die Schafwolle, dicht gefolgt von der Wolle der Ziege, dem Kaninchen oder Kamel.

Kommen die Haare unmittelbar vom lebendem Tier, spricht man von reiner Schurwolle. Reißwolle hingegen besteht ausschließlich aus verarbeiteten Resten. Beliebte Wollsorten wie Merinowolle, Alpaka-Wolle, Angorawolle, Mohair-Wolle und Kaschmir besitzen eine isolierende Eigenschaft. Sie wärmen im Winter und weisen im Sommer Hitze ab. Auch Seide zählt zu den tierischen Fasern, da sie aus dem Kokon einer Raupe gewonnen wird. Sie wirkt jedoch nicht isolierend und eignet sich daher eher für luftige, sommerliche Mode.

 

Unter den pflanzlichen Fasern hat sich die Baumwolle einen Namen gemacht. Neben Leinen und Hanf zählt auch Viskose zu den pflanzlichen Garnen. Sie wird aus Holzzellstoff gewonnen und ist somit ebenfalls eine vegane Wolle. Im Gegensatz zu tierischen haben pflanzliche Garne eine glatte, meist auch glänzende Oberfläche. Strickstücke aus pflanzlichem Garn sind nicht sehr elastisch und können sich nach einiger Zeit dehnen.

Schließlich gibt es noch künstliche Fasern wie Polyester, Nylon oder Polyacryl. Sie sind zwar günstiger und pflegeleichter als natürliche Garne, haben aber keine isolierende Wirkung und nehmen überschüssige Feuchtigkeit schlechter auf.

Hier die bekanntesten Wollarten mit ihren Eigenschaften im Überblick:

Schurwolle

Diese Wolle ist sehr strapazierfähig und warm, kratzt aber leicht auf der Haut. Hat die Wolle einen hohen Anteil an Wollfett, ist sie sogar wasserabweisend. Schurwolle hat eine solide Qualität und eignet sich gut für warme Winterkleidung.

Merinowolle

Merinowolle ist hochwertiger als normale Schurwolle. Diese Wolle ist besonders weich, elastisch, glatt und warm. Merinowolle ist sehr angenehm auf der Haut und damit gut für Kinderkleidung, Schals und Stulpen geeignet. Auch zum Filzen wird meistens Merinowolle verwendet.

Alpakawolle

Die Alpakawolle wird vom gleichnamigen Tier gewonnen. Da Alpakas nur alle zwei Jahre geschoren werden können, ist diese Wolle sehr exklusiv und teuer. Die Wolle ist leicht, warm, formstabil und langlebig. Alpakawolle hat gute isolierende Eigenschaften. Damit ist diese Wolle für Winterkleidung aller Art hervorragend geeignet.

Angorawolle

Angorawolle stammt vom Angorakaninchen und ist sehr weich und flauschig, dabei aber leider auch sehr empfindlich und zum Fusseln neigend. Angorawolle ist gut geeignet für das Stricken warmer Wintermützen, da die Haare innen hohl sind und deswegen gut wärmen.

Mohair

Mohairwolle ist die leichteste Naturfaser und sehr kostbar. Die Wolle ist sehr leicht und greift sich angenehm flauschig an. Allerdings ist Mohair nicht einfach zu verarbeiten und sollte aufgrund der Fusselbildung nicht für Babykleidung verwendet werden. Gut geeignet ist Mohair für Pullover, Taschen und Accessoires.

Seide

Seide ist eines der hochwertigsten und teuersten Garne überhaupt. Es wird aus dem Kokon der Seidenraupe gewonnen. Seidengarn ist sehr zart, glatt und empfindlich und eignet sich für feine, edle Kleidungsstücke.

Kaschmir

Kaschmir ist eine der edelsten und kostbarsten Fasern der Welt. Gewonnen wird das Garn von der Kaschmirziege durch Auskämmen der Flaumhaare. Kaschmirwolle ist sehr gut wärmend, dabei aber leicht und dünn und mit einem sehr schönen seidigen Glanz.

Veredelte Wollsorten

Um die Qualität zu erhöhen, wird Wolle auch veredelt. Merzerisierte Baumwolle wurde chemisch und mechanisch bearbeitet, um einen edlen Glanz und eine hohe Stabilität zu erreichen. Damit ist diese Wolle für alle Strickarbeiten geeignet, die unbedingt ihre Form bewahren müssen. Durch den edlen Glanz ist auch die Verwendung für eine Abendtasche oder leichte Decke denkbar. Eine weitere Veredelungstechnik ist das Gasieren, bei dem herausragende Faserenden durch Hitze entfernt werden. Gasiertes Baumwollgarn hat eine besonders glatte und klare Oberfläche.